Was tun, wenn der Hund Verhaltensstörungen zeigt?

In der Hundeschule erlernt der Hund wichtige Verhaltensweisen und Kommandos. Das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch kann durch das Training in der Hundeschule erleichtert werden. Nun gibt es aber auch Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten, die auch in der Hundeschule nicht abtrainiert werden können. Sie haben verschiedene Ursachen und können die Interaktion zwischen Hund und Mensch, aber auch den Sozialkontakt zu anderen Hunden stark einschränken. In der Hundeschule haben es Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten oft schwer.

Welche Verhaltensauffälligkeiten von Hunden gibt es?

Von Verhaltensstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden ist die Rede, wenn das Verhalten deutlich vom Normalverhalten abweicht. Es schränkt nicht nur den Sozialkontakt zu anderen Hunden und die Interaktion mit dem Menschen stark ein, sondern beeinträchtigt Hunde auch bei Selbsterhaltung, Fortpflanzung oder der Ausübung anderer Bedürfnisse. Nicht immer ist bei solchen Verhaltensauffälligkeiten ein Zweck erkennbar. Das sonderbare Verhalten kann aber auch dazu dienen, Stress abzubauen oder Aufmerksamkeit zu erlangen. Nicht immer muss auffälliges Verhalten beim Hund eine Verhaltensstörung sein. Das unerwünschte Verhalten kann auch nur eine Unart sein. Eine Verhaltensstörung liegt vor, wenn durch das Verhalten des Hundes seine physische und psychische Gesundheit gefährdet ist, da beispielsweise die Gefahr besteht, dass der Hund sich durch sein Verhalten selbst verletzt.

Die häufigsten Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden sind

  • Angst, die sich mit ängstlichem oder panischem Verhalten in bestimmten Situationen zeigt
  • Aggression, die der Hund gegen andere Menschen oder Tiere ausübt
  • Unsauberkeit, wenn der Hund seine Notdurft in der Wohnung verrichtet
  • dauerhaftes Lecken an bestimmten Stellen, bis hin zum Wundlecken
  • Bellen und Jaulen, wenn der Hund allein ist.

Wie können Verhaltensauffälligkeiten beim Hund behandelt werden?

Wer mit seinem Vierbeiner die Hundeschule besucht, kann den Trainer auf die Verhaltensauffälligkeit des Hundes aufmerksam machen. Ein guter Trainer versucht, den Grund für diese Auffälligkeit zu erkennen und dieses Verhalten abzutrainieren. Das gelingt aber nicht immer, denn der Grund für solche Verhaltensauffälligkeiten kann auch ein organisches Problem sein. Bei verschiedenen Erkrankungen wie Arthrose oder anderen Krankheiten des Bewegungsapparates kann der Hund mit Rückzug oder Angst reagieren, da er bei Berührung Schmerzen hat. Erledigt der Hund sein Geschäft an ungewöhnlichen Stellen in der Wohnung, kann das ebenfalls eine organische Ursache haben, beispielsweise eine Darmerkrankung. Um eine organische Ursache für die Verhaltensstörung auszuschließen, sollten Hundebesitzer mit ihrer Fellnase den Tierarzt konsultieren. Er nimmt verschiedene körperliche Untersuchungen vor, um die Ursache festzustellen. Bereits rechtzeitig, bevor ein Welpe ins Haus kommt, sollten Hundebesitzer einen modernen und kompetenten Tierarzt suchen. Eine Alternative zu einer stationären Tierarztpraxis ist eine mobile Tierarztpraxis, in der die Kosten oft niedrig sind, da die diese Tierärzte keine Praxis unterhalten müssen.

Was können Hundebesitzer selbst bei Verhaltensstörungen tun?

Die erste Anlaufstelle bei Verhaltensauffälligkeiten des Hundes sollte der Tierarzt sein. Da Hunde häufig aus Langeweile Verhaltensstörungen entwickeln, kommt es darauf an, sie angemessen zu beschäftigen, beispielsweise mit Spielzeugangebot, ausgedehnten Spaziergängen oder Hundesport. Es gibt viele Angebote, die abhängig von der Art des Hundes gewählt werden können, darunter auch Obedience-Training (Gehorsamstraining), Dog-Dancing oder Agility-Training (Geschicklichkeitstraining). Hier gilt es, einen goldenen Mittelweg zu finden, um den Hund nicht zu überfordern. Geht die Fellnase zur Hundeschule, sollte der Besitzer den Trainer fragen, ob die Hundeschule mit solchen Trainingsangeboten vereinbar ist. Auf keinen Fall sollten Hunde durch Schläge oder andere Züchtigungsmaßnahmen gemaßregelt werden, denn das kann das Verhalten noch verschlimmern und das Verhältnis zwischen Hund und Besitzer stark beeinträchtigen. Besser geeignet sind Lob und Belohnung, wenn der Hund Fortschritte macht.

Wie läuft eine Verhaltenstherapie ab?

Liegt keine organische Ursache für die Verhaltensstörungen vor, ist eine Verhaltenstherapie geeignet. Der Tierarzt kann verschiedene Anlaufstellen empfehlen, zu denen auch ein Tierpsychologe zählt. Das Verhalten des Hundes und sein Alltag werden analysiert, um die Ursachen für dieses Fehlverhalten aufzudecken. Neben erzieherischen Maßnahmen, um dieses Verhalten abzugewöhnen, kann auch eine Umgestaltung der Umgebung erfolgen. Für den Hund können Rückzugsräume geschaffen, aber auch die Beschäftigungsangebote verändert werden. Auch das Futter kann bei Verhaltensauffälligkeiten eine Rolle spielen. In diesem Fall muss der Besitzer die Fütterung umstellen und vielleicht Nahrungsergänzungsmittel geben, die beim Abbau der Verhaltensstörung helfen. Die Verhaltenstherapie für den vierbeinigen Liebling erfordert von seinem Halter Geduld, da sie sich über einen längeren Zeitraum erstrecken kann und auch Rückschläge nicht auszuschließen sind. Leben mehrere Personen im Haushalt, müssen alle in die Erziehung und die Verhaltenstherapie einbezogen werden, damit dem Hund klare Linien aufgezeigt werden. Auf keinen Fall darf das Fehlverhalten mit Schlägen, Futterentzug oder anderen Maßnahmen bestraft werden.

Ist eine Vorbeugung von Verhaltensauffälligkeiten des Hundes möglich?

Mit verschiedenen Maßnahmen wie

  • Rückzugsmöglichkeiten
  • altersgerechter Fütterung und gesunder, ausgewogener Ernährung
  • Spielangebot
  • Beschäftigungen wie Laufen
  • Sozialisation mit anderen Hunden
  • Training in der Hundeschule

können Hundebesitzer mitunter dem auffälligen Verhalten des Hundes entgegenwirken. Für die Beschäftigung mit dem Tier sollte sich der Besitzer genug Zeit nehmen. Das ist vor allem bei jungen Hunden wichtig, die erst Vertrauen zum Besitzer fassen müssen. Allerdings ist auch darauf zu achten, dass der Hund keinen Stress verspürt, da sonst das Training sinnlos wäre.