Beschäftigung für Hunde

Hunde sind sehr schnell gelangweilt, wenn sie Tag ein Tag aus immer dieselbe Gassi Runde gehen oder mit demselben Spielzeug unterhalten werden. Je nach Rasse brauchen die Hunde immer wieder neue Anreize, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen und beispielsweise Möbel zerbeißen oder aggressives Verhalten an den Tag legen. So benötigt etwa ein Dobermann oder ein Golden Retriever deutlich mehr Programm als ein Malteser oder ein Pudel. Auch für Welpen solle ein deutlich umfangreicheres Entertainment-Programm eingeplant werden als für ältere Hunde. Gerade an verregneten, kalten Tagen sollte für eine ausgiebige Beschäftigung im Heim gesorgt werden. Ein abwechslungsreiches Programm für Ihren Vierbeiner sorgt insgesamt für mehr Ausgeglichenheit und Spaß.

Wie viel Beschäftigung benötigt mein Hund?

Eine pauschale Aussage darüber, wie viel Unterhaltung für Ihren Hund angemessen ist, lässt sich nicht treffen. Es spielen sehr viele Faktoren wie die Rasse, der individuelle Charakter, das Alter und die momentane Laune eine tragende Rolle. Am besten Sie probieren sich im Umgang mit Ihrem Vierbeiner etwas aus und beobachten Ihn über einen längeren Zeitraum, um das richtige Maß herauszufinden. Aber beachten Sie dabei immer, dass Ihr Hund genauso Erholungs- und Ruhephasen benötigt. Vermeiden Sie jegliche Überforderung. Passen Sie die Gassirunden an die Fitness Ihres Tieres an. Manchmal ist es auch sinnvoll, mehrere kurze, kleine Runden am Tag zu drehen, als eine große Route zu gehen. Zusätzlich eignen sich verschiedene Denkspiele für Zuhause für die richtige Abwechslung.

Wie kann ich meinen Hund beschäftigen?

Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Klassiker wie das Clicker-Training oder etwas Ausgefallenes wie eine Parcours-Bewältigung mit einer Duftspur, hier finden Sie ein paar Ideen zur Beschäftigung Ihres Hundes. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Tier Abwechslung bieten und die Aufgaben dem Level Ihres Vierbeiners anpassen.

Zunächst haben wir klassische Bewegungstrainings wie Agility, Clicker und Dummy-Training etwas näher für Sie beschrieben. Etwas weiter unten finden Sie ein paar kleine, abwechslungsreiche Spiele für Ihren Hund und Sie.

Agility-Training

Was ist Agility?

Beim Agility-Training durchläuft Ihr Hund einen Parcours aus unterschiedlichen Hindernissen. Dieser sollte möglichst fehlerfrei und in einer möglichst schnellen Zeit absolviert werden.

Für wen eignet sich das Agility?

Besonders bewegungsfreudige, sportliche Hunde wie Huskies eignen sich besonders gut für das Agility. Aber auch andere Rassen können durch etwas abwegandelte Hindernisse durchaus ihren Spaß haben. Wichtig ist, dass Ihr Hund gesund und ausgewachsen ist.

Was lernt mein Hund beim Agility?

Das Agility fördert besonders die Geschicklichkeit Ihres Vierbeiners. Weiterhin wird das Vertrauen und die Kommunikation zwischen Mensch und Tier gestärkt.

Welche Geräte eignen sich für den Parcours?

Beliebt sind vor allem Hürden in unterschiedlichen Höhen, Wippen, Tunnel, Reifen und Slalomstangen.

Indoor-Agility

Als kleine Abwandlung zum klassischen Agility können Sie gerade an Schlechtwetter-Tagen einen selbstgebauten Parcours im Innenbereich anlegen. Stühle als Sprung-Hindernis, Flaschen als Slalom-Lauf, oder eine halbgefüllte Luftmatratze als Koordinationstraining, überlegen Sie sich mit Ihrer Fantasie einen aufregenden Parcour für Ihren Fellfreund.

Clicker-Training

Was ist Clicker-Training?

Beim Clicker-Training wird dem Hund durch ein akustisches Signal („Klick“ ) und einer damit verbundenen Belohnung in Form eines Leckerlies signalisiert, ob er sich richtig verhalten hat. Das Clicker-Training ist universell einsetzbar, es eignet sich sowohl für die Grunderzeihung Ihres Hundes, als auch beispielsweise für das Erlernen bestimmter Kunststücke.

Vorteil beim Clicker-Training ist, dass es sowohl drinnen als auch draußen machbar ist. Auch der Einsatz von Hilfsmitteln ist nicht immer zwingend erforderlich. Allerdings ist gerade zu Beginn des Trainings Geduld und Motivation gefragt. Es kann etwas dauern, bis Ihr Hund das Clickern richtig versteht.

Dummy-Training

Was ist Dummy-Training?

Ursprünglich nutzte man das Dummy-Training zur Schulung von Jagdhunden, damit diese die erlegte Beute schnell finden und zum Herrchen zurück bringen. Heute wird es für fast alle Rassen in Form eines Spieles genutzt. Als „Dummy“ eignet sich alles, was Ihr Hund in seiner Schnauze transportieren kann. Beim Spaziergang können Stöcker oder Bälle genutzt werden, drinnen sind zum Beispiel alte Kuscheltiere eine mögliche Alternative. Wichtig ist, dass der Schwierigkeitsgrad gesteigert wird, je nachdem, wie erfahren Ihr Hund mit mit dem Appoortieren ist. Der Dummy sollte möglichst weit entfernt, in eine etwas unübersichtliche Umgebung geworfen werden. Falls Ihr Vierbeiner den Dummy nicht sofort findet, unterstützen Sie ihn und lenken Ihn mit Hilfe von Pfiffen, Handzeichen und Ihrer Stimme in die richtige Richtung.

Was bringt das Dummy-Training?

Ihr Hund wird in seiner Konzentration, der Ausdauer und seiner Selbstständigkeit gefördert. Außerdem wirkt es sich positiv auf die Beziehung zwischen Mensch und Hund aus.

Duftspur legen

Schnüffeln ist ein extrem wichtiges Geundbedürfnis für Ihren Hund. Unterstützen Sie seine Fähigkeit, indem Sie mit einem Leckerchen eine Duftspur über den Boden ziehen und es dann irgendwo liegen lassen. Steigern Sie den Schwierigkeitsgrad indem Sie das Leckerlie beispielsweise unter einem Eimer, einer Decke oder im Gebüsch verstecken.

Leckerlies verstecken

Wickeln Sie Leckerchen in Zeitungspapier und lassen Sie Ihren Hund die Päckchen öffen oder nutzen Sie z. B. Paletten für Blumen als Versteck für das Naschwerk. So lernt Ihr Hund, dass er für seine Belohnung auch mal etwas tun muss und er hat gleichzeitig eine tolle Abwechslung.

Einsatz im Haushalt

Gerade Vierbeiner, die das Apportieren mögen, werden es Ihnen danken, wenn Sie Ihnen im Haushalt helfen können. Lassen Sie Ihren Hund seine Spielsachen selber aufräumen und in einen Korb werfen, trainieren Sie ihn, dass er Ihnen die Zeitung bringt oder fordern Sie ihn auf, die Schmutzwäsche zu sortieren. Ihr Vierbeiner fühlt sich dadurch gebraucht und ist stolz, Ihnen unter die Arme greifen zu können.

Gemeinsame Ausflüge

Fahren Sie gemeinsam zu einem Hundestrand, an dem Sie und Ihr Hund sich ausgiebig austoben können oder nutzen Sie eine bisher unbekannte Gassirunde, um mehr Abwechslung in den Alltag zu bringen.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie Sie Ihren Hund beschäftigen können. Überlegen Sie mit Hilfe Ihrer Kreativität, wie Sie mehr Abwechslung in den Alltag integrieren können. Wichtig ist aber auch, dass Sie Ihren Vierbeiner nicht überfordern und ihm ausreichend Zeit für Erholung lassen. Bleiben Sie am Ball, wenn bestimmte Übungen oder Spiele nicht auf Anhieb von Ihrem Hund angenommen werden. Manches erfordert Geduld und eine langsame Steigerung der Intensität. Passen Sie das Training außerdem immer individuell an den Gesundheitszustand und das Wesen Ihres Hundes an. Auch die Tagesform ist, wie auch bei uns Menschen, nicht immer gleich.