Vergiftung beim Hund – Symptome und Maßnahmen

Erbrechen, Durchfall und ein apathisches Verhalten: Diese und viele weitere Symptome können darauf hindeuten, dass dein Hund an einer Vergiftung leidet.

Häufig werden in Ködern Rattengifte eingesetzt, die die Gesundheit deines geliebten Vierbeiners verschlechtern können. Rattengift erweist sich dabei als besonders tückisch. Denn das Gift wirkt langsam und kann schleichend zu einem Organversagen führen. Doch auch viele weitere Substanzen schaden deiner Fellnase.

Doch wie erkennst du eine Vergiftung beim Hund? Welche Maßnahmen solltest du ergreifen, wenn du den Verdacht hegst, dass dein Begleiter eine gefährliche Substanz gefressen hat? Und wie schützt du dein Tier vor Giftködern?

Vergiftung beim Hund
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Was sind Vergiftungen bei Hunden?

Auf einem Spaziergang spielt dein Hund im Dickicht, schnuppert, entdeckt die Bewohner des Waldes und freut sich auf neue Abenteuer. Auf dem Boden können jedoch auch gefährliche Substanzen lauern, die giftig sind. So machen Giftköder immer wieder Schlagzeilen. Wenn der Hund Durchfall hat oder nach dem Spaziergang andere Symptome zeigt, solltest du eine mögliche Vergiftung durch Köder deswegen nicht ausschließen.

Aber auch Düngemittel, Pestizide, Pflanzen und Pilze können sich als gesundheitsschädlich erweisen. Pflanzen, Pilze und bestimmte Lebensmittel wie Weintrauben können auch in privaten Gärten, Parks oder anderen Orten unter freiem Himmel von deinem Vierbeiner verspeist werden.

Zudem reicht eine unachtsame Minute aus und dein Hund frisst Essensreste unter dem Esstisch, knabbert an deinen Weinreben, kostet deine teure Schokolade oder verschlingt deine Medikamente auf der Küchentheke. All die genannten Situationen können dazu führen, dass dein Hund eine Vergiftung erleidet und typische Symptome zeigt.

Rattengift mit Antikoagulanzien löst in der Regel schwere Blutungen beim Hund aus. Die enthaltenen Substanzen behindern die Synthese von Vitamin K. Letztgenanntes reguliert die Blutgerinnung. Die Symptome treten zeitverzögert auf. Hundehalter bemerken Unstimmigkeiten häufig erst nach circa 5 Tagen.

Schneckenkorn mit Metaldehyd kann Krämpfe, Anfälle und Depressionen beim Hund begünstigen. Die Körpertemperatur steigt in der Regel an, was ein Multiorganversagen zur Folge haben kann.

Mineralische Düngemittel wie Blaukorn können aus Pfützen aufgenommen oder gefressen werden. Eine mögliche Konsequenz ist ein geringer Sauerstofftransport im Blut.

Lebensmittel wie Schokolade und Rosinen solltest du ebenfalls von deinem Vierbeiner fernhalten. Hunde vertragen diese und einige weitere Produkte nicht. Das Methylxanthin Theobromin in Schokolade kann zum Beispiel – ähnlich wie Frostschutzmittel und Medikamente – Einfluss auf die inneren Organe nehmen.

Gleiches gilt für Steinobst, Alkohol, Koffein und diverse Pflanzen wie Kirschlorbeer, Efeu, Farne, Rhododendren, Tulpen, Weihnachtssterne und Orchideen. Insbesondere junge Hunde solltest du vor einem Verzehr schützen. Sie fressen die Pflanzen häufig aus Langeweile.

Wie und wann macht sich eine Vergiftung bemerkbar?

Die Vergiftungserscheinungen variieren je nach Substanz, die der Hund gefressen hat. Auch die verzehrte Menge des Stoffes spielt eine zentrale Rolle. Hier gilt: Je mehr der Hund konsumiert hat, desto höher die Gefahr.

Viele Hunde reagieren apathisch auf Vergiftungen. Auch Durchfälle und Erbrechen sind häufige Symptome.

Außerdem kann Folgendes auf eine Vergiftung beim Hund hinweisen:

  • innere Unruhe,
  • starkes Speicheln,
  • eine erhöhte Herzfrequenz,
  • ein flaches Atmen,
  • Blutungen,
  • Blässe,
  • blaue oder rote Schleimhäute,
  • ein auffälliges Zittern,
  • Krämpfe,
  • Anfälle,
  • Fieber,
  • ein Bewusstseinsverlust,
  • ein plötzliches Versterben.

Wie reagierst du im Notfall richtig?

Als Laie solltest du sofort einen Tierarzt konsultieren, wenn dein Hund sich auffällig verhält oder andere Symptome einer Vergiftung zeigt. Dies gilt auch, wenn dein Haustier giftige Stoffe vor deinen Augen gefressen hat und dennoch keine Beschwerden aufweist.

Da eine Vielzahl an Lebensmittel und Stoffen zu einer Vergiftung führen kann, ist es für Hundehalter nicht möglich, im Notfall korrekt zu handeln und Maßnahmen zu treffen. Stattdessen solltest du deinen Hund beruhigen und für ihn da sein. Hat dein treuer Begleiter das Bewusstsein verloren, legst du ihn auf die Seite. Achte darauf, seinen Kopf so zu platzieren, dass Erbrochenes abfließen kann.

Viele Hundehalter stecken ihrem Vierbeiner den Finger in den Hals, um ein Erbrechen auszulösen. Sie hoffen, dass der Hund auf diese Weise die giftigen Stoffe ausscheidet, bevor diese Schaden anrichten können. Tierärzte raten allerdings von dieser Praxis ab. So kannst du deinem Tier schließlich noch mehr schaden, wenn der giftige Magensaft erneut die Speiseröhre hinaufwandert.

Verzichte auch darauf, deinem Hund Öl oder Milch zu geben. Diese Lebensmittel können die Wirkung des aufgenommenen Giftes verstärken.

Fahre deinen Hund zum Tierarzt und nimm im Idealfall eine Probe von der Substanz mit, die dein Hund gefressen hat. So erleichterst du dem Tierarzt die Diagnose. Ist dies nicht der Fall, solltest du dir bereits auf der Fahrt überlegen, was dein Hund gefressen haben könnte. Erstelle eine innerliche Liste, die du dem Tierarzt präsentieren kannst.

Wie wird eine Vergiftung behandelt?

In der Tierklinik löst der Tierarzt bei deinem Hund Erbrechen aus, sofern die Substanz vor wenigen Stunden aufgenommen wurde. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Magenspülung durchzuführen. Der Eingriff erfolgt unter Narkose, sodass deine Fellnase keine Schmerzen verspürt und keinen Stress erleidet.

An die Magenspülung schließt sich häufig eine Infusionstherapie an. Diese dient dazu, den Kreislauf des Hundes zu stabilisieren. Unter Aufsicht können die Organfunktionen außerdem besser bewertet werden.

Überprüfe am besten zeitnah, ob die Hundeversicherung im Falle einer Vergiftung für die Tierarztkosten aufkommt. So weißt du bereits im Ernstfall, was auf dich zukommt.

Kann ich meinen Hund vor Giftködern schützen?

Die gute Nachricht lautet: Du kannst deinen Hund vor Giftködern schützen. Dafür nimmst du mit deinem Vierbeiner an einem Anti-Giftköder-Training in einer Hundeschule teil. Ferner solltest du deinen Hund auf Spaziergängen stets so auslasten, dass er keine Zeit findet, auf dem Boden zu stöbern und Köder ausfindig zu machen. Lenke ihn beispielsweise mit dem Ball ab.

Und das Wichtigste: Behalte deinen Hund immer im Blick. So kannst du umgehend reagieren und den Giftköder im Ernstfall ergreifen.

Das Fazit – Vergiftungen beim Hund erkennen

Eine Vergiftung deines Hundes kannst du in vielen Fällen nicht verhindern. Allerdings kannst du das Risiko einer Vergiftung deutlich reduzieren. Im eigenen Garten und Haus solltest du darauf achten, giftige Substanzen wie Medikamente, Koffein und Schokolade nicht in Reichweite deines Hundes aufzubewahren. Entferne auch Pflanzen wie Weinreben und Rhododendren, die dein Haustier anknabbern könnte.

Verlasst ihr gemeinsam die eigenen vier Wände und geht zum Beispiel im Wald spazieren oder an einem See baden, solltest du deinen Hund genau beobachten. Überdies ist es ratsam, deinen Vierbeiner konsequent zu beschäftigen.

Hast du den Verdacht, dass dein Hund sich vergiftet hat, suchst du mit ihm umgehend eine Tierarztpraxis auf. Hier kann im Notfall sofort gehandelt werden.